Dienstag, 31. Juli 2012

Syrien: Vorkrieg für den Nachkrieg gegen den Iran

Syrien: Vorkrieg für den Nachkrieg gegen den Iran:

Der Krieg gegen den Iran hat längst begonnen

Es bedarf nur noch eines aktuellen Vorwandes, dann wird Israel auch atomar gegen den Iran losschlagen, die USA mit in den Krieg ziehen und letztere auch die Nato mobilisieren.

von Prof. Dr. Eberhard Hamer

Der israelische Regierungschef Netanjahu will Krieg gegen den Iran. Gleiches wollen auch die amerikanische Ölindustrie und das amerikanische Militär. Erstere wegen der Ölvorräte des Iran und weil ohne den Iran ein Ölmonopol in der Welt nicht durchsetzbar ist; das Militär, weil die Gesamtstrategie der Eroberung des Vorderen Orients mit den beiden Ländern Irak und Afghanistan nur unvollkommen bleibt, so lange nicht das dazwischen liegende Land Iran ebenfalls überfallen und erobert wird.
Allerdings hat sich die Form der Kriegsführung nach den bitteren Erfahrungen der USA im Irak und in Afghanistan verändert. Ein Überfall auf den Iran mit Landtruppen bis hin zu Besetzungen des Landes ist nach den Erfahrungen von Afghanistan nicht mehr möglich. Die Besetzung des Landes ist nicht Anfangs-, sondern Endstadium des Krieges. Die Kampfhandlungen werden heute subtiler und hinterhältiger begonnen:
– Schon seit Jahren verbreitet die von Israel gesteuerte Weltpresse angebliche Atomrüstungs- und Angriffspläne des Iran, um zu verdecken, dass der Iran eigentlich der Angegriffene sein soll. Mit anderen Worten wird der Weltöffentlichkeit durch die Presse vorgelogen, dass das vorgesehene Angriffsopfer eigentlich der Angreifer sei, und der Präsident des Iran wird als hass­erfüllter blindwütiger Zweithitler dargestellt, dem man jedes Verbrechen und jede Kriegshandlung zutrauen müsse. Dabei steigern sich seit etwa drei bis vier Jahren die Hassgesänge gegen den Iran kontinuierlich, um die Weltöffentlichkeit davon zu überzeugen, dass die iranische Führung und ihr System – wie vorher Saddam Hussein – den Weltfrieden bedrohen.


– Gleichzeitig werden im Iran durch den israelischen Mossad seit letztem Jahr gezielt Morde an Atomwissenschaftlern und ­Politikern durchgeführt, um die Gegenwehrmöglichkeiten des Iran zu zerstören. Die Morde sollen angeblich von Netanjahu persönlich angewiesen sein.
– Aus amerikanischen CIA-Kreisen wurde bekannt, dass seit acht Monaten Mossad und CIA systematisch Cyber-Krieg gegen den Iran führen, Tausende von Computersystemen in Wissenschaft, Militär und Wirtschaft in den Iran durch Viren wie Stuxnet unter anderem zur Selbstzerstörung bzw. zur Systemzerstörung infiltriert hätten. Bekannt wurde zum Beispiel, dass die in der iranischen Atomindustrie eingesetzten Siemens-Computersysteme zur Selbstzerstörung programmiert waren und von Iranern nur mit Mühe Atomkatastrophen verhindert werden konnten.
– Seit einem halben Jahr schon haben die USA die grösste Flottenkonzentration ihrer Geschichte um den Iran zusammengezogen und die Israeli die von Deutschland gelieferten Atom-U-Boote in Stellung gebracht. Beide Kriegsvorbereitungen sind sicher nicht absichtslos.
– Netanjahu wollte den Krieg schon in diesem Frühjahr 2012, ist aber durch Obama aus wahltaktischen Gründen mit Mühe bis Herbst zurückgehalten worden. Nun müsse man nach Aussage des amerikanischen Kriegsministers Panetta ab September mit Ausbruch der heissen Kriegsphase gegen den Iran rechnen, wenn der amerikanische Präsident kurz vor den Wahlen handlungsunfähig («lame duck») und der Gegenkandidat sogar nach eigenen Wahlkampfaussagen kriegsbereit sei.
– Vor allem aber kann nach Kriegsminister Panetta der Angriffsschlag gegen den Iran erst beginnen, «wenn das Problem Syrien gelöst» sei. CIA und Mossad haben nämlich die umliegenden arabischen Völker Israels in Nordafrika erfolgreich destabilisiert, um im Kriegsfalle von dort Ruhe zu haben. Noch nicht destabilisiert ist Syrien, das mit dem Iran (und Russland/China) verbündet ist. Erst wenn Syrien ebenfalls durch die Insurgenten der CIA und des Mossad destabilisiert – möglichst die Regierung beseitigt – sei, habe Israel die Nordflanke ebenfalls frei und könne gen Osten losschlagen. Diese Äusserungen zeigen, dass die angeblichen Freiheitsbewegungen in Nordafrika und in Syrien nicht aus dem eigenen Volk kommen, sondern von CIA und Mossad künstlich zur Destabilisierung dieser Länder und als Kriegsvorbereitung durchgeführt worden sind. Damit erklärt sich auch, dass die Weltpresse sowie die amerikanische Regierung (Clinton) und ihre Satelliten sowie die von Israel gesteuerte Weltpresse das «Blutvergiessen» in Syrien seinem Präsidenten anlasten, statt den eigenen Agenten und Insurgenten, die von Mossad und CIA über die Türkei mit Waffen beliefert und strategisch geführt werden. So ist Syrien bereits ein Vorkrieg für den Nachkrieg gegen den Iran. Dies sehen auch Russen und Chinesen so. Deshalb blockieren sie Uno-Beschlüsse zum direkten Kampf der Nato gegen Assad.
Der Krieg gegen den Iran hat also publizistisch, wirtschaftlich (Boykott), militärisch und als Cyber-Krieg längst begonnen. Es bedarf nur noch eines aktuellen Vorwandes, dann wird Israel auch atomar gegen den Iran losschlagen, die USA mit in den Krieg ziehen und letztere auch die Nato mobilisieren. Wie bei den beiden ersten Weltkriegen schaukelt sich auch hier ein dritter Weltkrieg hoch, den der Iran nicht vermeiden kann, bei dem es nur noch darum geht, den Iran vor der Weltöffentlichkeit als Angreifer erscheinen zu lassen. Deshalb hat Netanjahu das Busattentat in Rumänien sofort wider besseres Wissen als iranische Tat beschrieen, nachdem die Versenkung eines iranischen Bootes im Golf durch die Amerikaner ohne die erwartete Reaktion des Iran geblieben ist. Irgendein Kriegsanlass wird sich aber bis Herbst schon konstruieren oder herbeiführen lassen. Der subversiv von den oben genannten Drahtziehern gegen den Iran längst begonnene Krieg soll die Machtverhältnisse im Orient ändern. Die Drahtzieher lassen sich nicht mehr stoppen. Ein dritter Weltkrieg scheint unausweichlich.
Wir sollten in Europa aber nicht glauben, dass dieser Weltkrieg nicht auch uns betrifft. Die Amerikaner werden uns wie in Afghanistan mit Truppen und Geld zur Teilnahme zwingen. Darüber hinaus dürfte auch ein dramatischer Ölpreisanstieg wirtschaftliche Folgen für ganz Europa und Deutschland haben. Und niemand weiss, wie Russ­land und China auf eine Zerstörung des mit ihnen verbündeten Iran reagieren werden. Israel und die USA könnten sich allerdings mit diesem Krieg verspekuliert und auch selbst geschädigt haben, wenn die Kriegsziele der Machtausweitung, des Ölbesitzes im Iran und die Überdeckung der amerikanischen und israelischen Finanzkrise nicht gelingen. Zweimal war ein Weltkrieg für die USA ein grosser Sprung aus einer Wirtschaftskrise zur führenden Wirtschaftsmacht der Welt. Ein drittes Mal könnte dies zum Absturz misslingen, wenn China eingreift und den ohnehin gegen die USA eingestellten Islam mobilisiert.

Quelle: zeit-fragen
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Siehe auch:

Vor den US-Wahlen passiert nichts …

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